kfztech.de sind Autoinfos und
Kraftfahrzeugtechnik aus erster Hand

Logo kfztech.de
kfztech.de Was ist neu? Blogger Logo Kfz-Blog  Besuchen Sie uns auf: Facebook Logo   Twitter Logo Technik-News Kontakt Zeuschners
Kfz-Technik Abkürzungs-ABC Auto-Infos Kfz-Zubehör-Shop kfztech TV Unterricht und Ausbildung
Suche in kfztech.de

EU-Neuwagenkauf - worauf achten?

von kfztech.de

EU-Neuwagenkauf - worauf achten?

Wenn ein Fahrzeug gekauft wird, muss es nicht immer der Neuwagen sein, der direkt bei dem Händler präsentiert wird. Oft ist es nicht nur wesentlich sinnvoller, sondern auch viel günstiger, eines der sogenannten EU Fahrzeuge zu wählen. Was genau ein EU-Neuwagen ist, wird jedoch oft missverstanden. Im übertragenen Sinn ist es ein Auto, das innerhalb der EU gekauft wurde. Genauer handelt es sich um einen Reimport. Damit wird ein Fahrzeug definiert, das aus dem europäischen Ausland nach Deutschland importiert wurde, ursprünglich allerdings für den Verkauf im EU-Ausland vorgesehen war. Was umständlich klingt, ist keine Seltenheit.

Durch die unterschiedlichen Steuersätze und Zulassungsabgaben bilden sich finanzielle Vorteile, da der Neuwagen im Ausland somit häufig zu viel tieferen Preisen auf den Markt kommt als in Deutschland. Folglich werden die Angebote mit Rabatt-Margen von teilweise über dreißig Prozent umgehend als attraktiv wahrgenommen.

Seat Ateca

Mit einem EU Neuwagen kann man Geld sparen. - Bild Seat

Welche Problematiken gibt es beim Kauf

Ein Aspekt ist die räumliche Entfernung, die eine Besichtigung und eine Probefahrt zu einem Problem werden lässt. Da es viele Unterschiede in der Ausstattung gibt und die Ausstattungspakete je nach ursprünglichem Bestimmungsland umfangreicher oder auch schmaler sind, sollte die Ausstattungsliste sehr genau angeschaut werden. Dies gilt vor allem auch für grundlegende Kriterien, wie zum Beispiel den Fahrsicherheitsassistenten. Während in Deutschland ESP oder ABS selbstverständlich sind, fehlen diese oft in der Basisausstattung der EU Fahrzeuge. Es kann möglicherweise auch vorkommen, dass der Bordcomputer oder das Navigationssystem keine deutsche Sprachausgabe oder Menüführung haben.

Ein weiterer Aspekt, der dringend geprüft werden muss, ist die Seriosität des Händlers. Einen guten Anhaltspunkt hierfür, bietet das Kriterium der Anzahlung. Wenn eine verlangt wird, ist es empfehlenswert Abstand von dem Kauf zu nehmen. Eine Anzahlung ist unüblich und auch mit Risiken verbunden. Sollte eine Sicherheit gefordert werden, bietet die Bankbürgschaft eine Alternative.

Besonders wichtig ist auch die Garantie. Bei Neufahrzeugen ist dies die Herstellergarantie, deren Wirksamkeit durch eine Garantiekarte und ein durch den ausländischen Händler ausgefülltes Serviceheft gewährleistet wird. Besondere Vorsicht ist bei Neuwagen mit Tageszulassung und auch bei Fahrzeugen geboten, die der Importeur auf Lager hat. In dieser Situation muss abgeklärt werden, wann das Auto zugelassen oder übergeben wurde. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass die Garantiezeit bereits seit Monaten läuft.

Mercedes B-Klasse

Sicher auch eine gute Wahl, die Mercedes B-Klasse beim Reimport. - Bild: Mercedes

Welche Unterlagen sind für die Auslieferung erforderlich

Während dem Prozess der Bestellung müssen alle Fahrzeugdaten und Ausstattungsdetails, der Liefertermin und der Gesamtpreis schriftlich fixiert werden. Bei der Auslieferung oder der Abholung müssen weitere Schriftstücke von dem Verkäufer ausgehändigt werden. Hierzu gehört die Garantiekarte und das gültige Serviceheft mit der Fahrgestellnummer, dem Auslieferungsdatum und dem Stempel. Bei einer Übernahme mit Zulassung, muss die deutsche Zulassungsbescheinigung unter den Dokumenten sein, wenn es sich um eine Übernahme ohne Zulassung handelt, darf das Certificate of Conformity, kurz die CoC-Bescheinigung und die Original-Rechnung nicht fehlen.

COC-Papier

Das CoC-Papier, die EG-Übereinstimmungsbescheinigung, ist ein wichtiges Dokument. - Bild: ADAC

Abschließend sollte das Fahrzeug gemeinsam mit dem Verkäufer überprüft und mögliche Mängel schriftlich dokumentiert werden.

Ein Eigenimport ist sicher immer möglich, allerdings dürfen der Kostenaufwand und der Zeitaufwand bei dieser Option nicht unterschätzt werden. Es geht hierbei um die Recherche, die Preisverhandlung, die Überführung und die Behördengänge. Wenn keine ausgeprägten Geschäftskontakte vorhanden sind, ist es sehr ratsam, einen spezialisierten Import-Händler zu wählen.










 


Impressum, Copyright Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet: 28.01.2024