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Der Inspektionsbericht der BBS II |
Hans-Dietrich
Zeuschner, 01.07
Wie vorausgesagt:
Zwanzig Inspektorenminuten – vergeudet !
Meine
unter
www.kfztech.de
veröffentlichte Kernthese lautet:
Mit einem Mammutinstrument über eine Stippvisite in einem
Unterricht berichten zu wollen – ein Unding !
Sie wird durch
den mir nunmehr vorliegenden Bericht einer Schulinspektion voll bestätigt.
Stellungnahme zum
„Bericht der Schulinspektion 2006 Schule: BBS Georg-Sonnin-Schule in Lüneburg -
5 Bewertung - Lehrerhandeln im
Unterricht“ vom 26.-30. Juni 2006
Anmerkung: Meine Stellungnahme erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit,
insbesondere wird i.d.R. lediglich auf die Teilkriterien, nicht aber auf die
„ausgewählte(n) Unterrichtsbeispiele/ Indikatoren“ Bezug genommen.
A a Kriterien und
Teilkriterien im Unterrichtsbeobachtungsbogen für BBS in Niedersachsen (August
2005):
„ 3. Zielorientierung und
Strukturierung des Unterrichts
3.1 Die Lehrkraft sorgt dafür,
dass die Ziele des Unterrichts und die Bedeutung der
Inhalte für berufliche Arbeitsprozesse deutlich werden.
3.2 Der Lehrstoff und die
Aufgaben werden verständlich erläutert.
3.3 Der Lernprozess ist deutlich
strukturiert, die Lernschritte sind sinnvoll verknüpft.
3.4 Die Lernzeit wird intensiv
genutzt.
3.5 Die Lehrkraft sorgt für
einen geordneten Verlauf der Unterrichtsstunde /Lernsequenz.“
A b Auszug aus dem
o.a. Inspektionsbericht:
„
3.
Zielorientierung und Strukturierung des Unterrichts
In nahezu allen Unterrichtssequenzen werden der Lehrstoff und die Aufgaben
verständlich erläutert. Die vereinbarten Regeln werden eingehalten, so dass ein
geordneter Verlauf der Unterrichtsstunden gewährleistet ist.
Die Lernzeit wird in ca. 80 % der besuchten Unterrichtsstunden optimal genutzt.
In den übrigen Unterrichten wird dies oft durch die Verspätung von Schülerinnen
und Schüler verhindert, sowohl morgens als auch nach den Pausen.
In einem Drittel der Einsichtnahmen werden die Ziele des Unterrichts bzw. die
erreichten Ergebnisse nicht deutlich.
Gesamtbewertung:
3 (eher stark als schwach)“
A c
Stellungnahme:
A d Konsequenz:
Eine stichhaltige Begründung für die Gesamtbewertung
„3 (eher stark als schwach)“
fehlt.
B a Kriterien und
Teilkriterien im Unterrichtsbeobachtungsbogen für BBS in Niedersachsen (August
2005):
„4. Didaktisch-methodische Stimmigkeit und Differenzierung des
Unterrichts
4.1 Der
Unterricht verdeutlicht den Berufsbezug
4.2 Die
Unterrichtsmethoden sind auf die Schülerinnen und Schüler sowie auf die Ziele
und Inhalte abgestimmt.
4.3 Der
Unterricht berücksichtigt Anforderungsbereiche bis hin zum Problem lösenden
Denken.
4.4 Der
Unterricht berücksichtigt die unterschiedliche Leistungsfähigkeit und das
unterschiedliche Lerntempo der Schülerinnen und Schüler.
4.5
Die eingesetzten Lehrmaterialien und Medien sind auf die Schülerinnen und
Schüler sowie die Inhalte abgestimmt.
4.6
Es werden keine fachlichen Mängel oder Mängel im Bereich
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beobachtet.“
B b
Auszug aus dem o.a. Inspektionsbericht:
„4.
Stimmigkeit und Differenzierung des Unterrichts
Fachliche Mängel oder Mängel im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
sind bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht festzustellen. Im Mittelpunkt des
Unterrichts stehen berufliche Zusammenhänge, die sich auf die curricularen
Vorgaben beziehen. Das gewählte Anforderungsniveau und die Inhalte der
Unterrichtssequenzen werden in der Mehrzahl angemessen gestaltet. Die
eingesetzten Materialien und Medien sind für den Lernprozess unterstützend. Die
Berücksichtigung verschiedener Anforderungsbereiche wie Reproduktion1
Transfer und Problemlösen wird in mehr als drei Viertel der Einsichtnahmen
beobachtet.
Eine Förderung des problembezogenen Denkens und des entdeckenden Lernens findet
in ca. 40% der gesehenen Unterrichtssequenzen nicht statt. In weniger als der
Hälfte der Beobachtungen berücksichtigen die Lehrkräfte unterschiedliche
Leistungsfähigkeiten und
Lerntempi der Schülerinnen und Schüler.
Gesamtbewertung:
3 (eher stark als schwach)“
B c Stellungnahme
4. Stimmigkeit und Differenzierung des Unterrichts
Der Bericht
enthält unscharfe Begriffe und ambivalente Formulierungen*
Um feststellen zu können, ob die Forderung von Teilkriterium 4.1 im Hinblick z.B. auf die Rahmenrichtlinien der Fächer, auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und auf die Fachsprache erfüllt werden, ist eine entsprechende Fachkompetenz erforderlich und es muss das Bedingungsfeld für den Unterricht dem Inspektor bekannt sein. Über dieses Kompetenzspektrum zumal im Hinblick auf die verschiedenen Fächer, Schulstufen, Schulformen und Fachrichtungen einer BBS kann kein Inspektor verfügen
Aussagen über die
im Teilkriterium 4.2 formulierten
Forderungen fehlen.
Der (uneingeschränkte)
Hinweis darauf, dass im Mittelpunkt des Unterrichts „berufliche
Zusammenhänge“ stehen, lässt den Schluss zu, dass Fächer des Aufgabenfelds B
und mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer bei der Visitation
vernachlässigt wurden, d.h. dass eine Selektion der Fächer stattgefunden
hat.
Die Einschätzung eines“
angemessenen Anforderungsniveaus“ , der „unterschiedliche(n)
Leistungsfähigkeit
und Lerntempi der Schülerinnen und Schüler“ ist
erst
nach einer intensiven Erforschung
des Bedingungsfeldes z.B. nach Otto /
Heimann / Schulz sowie einer
Didaktischen Analyse der Lehrkraft möglich.
Eine Inaugenscheinnahme/
Beurteilung von
Unterrichtsvorbereitungen ist
lt. Erlass bei Inspektionen nicht vorgesehen. Der Begriff “Einsichtnahmen“
lässt die Vermutung zu, dass diese Vorgabe nicht berücksichtigt worden ist.
B d Konsequenz:
Eine stichhaltige Begründung für die Gesamtbewertung
„3 (eher stark als schwach)“
fehlt.
C a Kriterien und Teilkriterien im
Unterrichtsbeobachtungsbogen für BBS in
„5. Unterstützung eines
aktiven Lernprozesses
5.1 Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aktiv am Unterricht.
5.2 Die Lehrkraft fördert selbständiges Lernen.
5.3 Die Lehrkraft fördert Partner- und Gruppenarbeit.
5.4 Die Lehrkraft fördert die Nutzung angemessener Medien, insbesondere die
IuK-Technologie im Lernprozess.
Die Lehrkraft nimmt den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler wahr und
meldet ihn zurück
5.6 Der Unterricht führt erkennbar zu einem Lernzuwachs bei den Schülerinnen und
Schülern.“
C
b Auszug aus dem o.a.
Inspektionsbericht
„5.
Unterstützung eines aktiven Lernprozesses
Insgesamt beteiligen sich Schülerinnen und Schüler aktiv am Unterricht. Die
Lehrkräfte nehmen den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler wahr und
beziehen auch diejenigen ein, die nicht von sich aus aktiv werden. Auf dieser
Basis führt der Unterricht in der Mehrzahl der Fälle zu einem erkennbaren
Lernzuwachs bei den Schülerinnen und Schülern.
In fast der Hälfte der Beobachtungen ist der Unterricht nicht auf die Förderung
des selbstständigen Lernens und der Teamarbeit ausgerichtet. Im gleichen Umfang
werden weder PCs und Notebooks noch andere, den Unterrichtszielen angemessene
Medien wie z. B. Nachschlagewerke und Experimentalgeräte im Unterricht
eingesetzt.
In zwei Dritteln der gesehenen Unterrichtssequenzen wurde eine Förderung der
Partner- und Gruppenarbeit nicht wahrgenommen.“
Gesamtbewertung:
3 (eher stark als schwach)
C c Stellungnahme
5.
Unterstützung eines aktiven Lernprozesses
Der
Bericht enthält unscharfe Begriffe und ambivalente Formulierungen*
Die
Umsetzung der Forderungen von Kriterium 5 ist
im Wesentlichen in der
Erarbeitungsphase beobachtbar. In den übrigen Phasen kann u.a. die
„Förderung der Partner- und Gruppenarbeit“,
die „Förderung des selbständigen Lernens und der Teamarbeit“ sowie
die Nutzung angemessener Medien i.d.R. nicht beobachtet werden.
Der Einsatz von PCs und
Notebooks, Nachschlagwerken und Experimentalgeräten setzt voraus, dass diese
Medien an der Schule vorhanden bzw. für diese Stunde verfügbar sind und
insbesondere, dass ihr Einsatz zur Förderung des Lernprozesses sinnvoll und
effektiv ist.
Ein „erkennbare(r)
Lernzuwachs bei den Schülerinnen und Schülern“ ist nicht in jeder Phase
eines Unterrichts feststellbar. Außerdem
müssen für diese Aussage die Ausgangsvoraussetzungen der Schüler
bekannt sein.
C d Konsequenz:
Eine stichhaltige Begründung für die Gesamtbewertung
„3 (eher stark als schwach)“
fehlt.
D a Kriterien und Teilkriterien
im Unterrichtsbeobachtungsbogen für BBS in
„6. Pädagogisches Klima
6.1 Im Unterricht herrscht eine freundliche, konstruktive Arbeitsatmosphäre
6.2 Die Lehrkraft unterstützt das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler.
Sie bestätigt und ermutigt sie.
6.3
Die Lehrkraft trägt durch ihr Auftreten im Unterricht zu einer
lernwirksamen Arbeitsatmosphäre bei.
6.4
Die Lernumgebung trägt zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei.“
D
b Auszug aus dem o.a.
Inspektionsbericht
„ 6. Lehrerhandeln im Unterricht und Pädagogisches Klima
Die Lehrkräfte tragen durch ihr Auftreten zu einer lernwirksamen
Arbeitsatmosphäre bei. Sie unterstützen das Selbstvertrauen der Schülerinnen und
Schüler, indem sie sie in ihrem Lernprozess bestätigen und ermutigen. In fast
allen Unterrichtsstunden stellt die Inspektion eine freundliche und konstruktive
Arbeitsatmosphäre fest.
In mehr als 25 % der Einsichtnahmen trägt die Lernumgebung nicht zu einer
positiven Arbeitsatmosphäre bei. Im Besonderen ist ein Teil der allgemeinen
Unterrichtsräumen lieblos gestaltetet. Die Einrichtung ist stellenweise
verschmutzt (Wände, Vorhänge) bzw. beschädigt (Mobiliar). Die Wandflächen werden
kaum für die Präsentation von aktuellen Schülerarbeiten genutzt. Allerdings wird
in einem Viertel der Einsichtnahmen die Lernumgebung als besonders positiv
bewertet, das trifft vor allem auf die Werkstätten zu.
Gesamtbewertung:
3 (eher stark als schwach)“
D
c Stellungnahme
6.
Lehrerhandeln im Unterricht und pädagogisches Klima
Der Bericht enthält unscharfe Begriffe und ambivalente
Formulierungen*
Unter dem Stichwort „Lernumgebung“
(Teilkriterium 6.4) ist lediglich auf
den Zustand der Räume und der Einrichtung eingegangen worden.
*)
„In nahezu allen Unterrichtsequenzen“, „in ca. 80% der besuchten
Unterrichtsstunden“, „in den übrigen Unterrichten“, „in einem Drittel der
Einsichtnahmen“, „In fast allen Unterrichtsstunden“,
„stellt die Inspektion“, „In mehr als 25% der Einsichtnahmen“ „lieblos
gestaltet“ „in einem Viertel der Einsichtnahmen,
„das trifft vor allem auf“, „ist stellenweise verschmutzt
……… bzw. beschädigt“, „insgesamt beteiligen sich“, „in der Mehrzahl der
Fälle“, „In fast der Hälfte der Beobachtungen“, „im gleichen Umfang“, „In zwei
Dritteln der Unterrichtsequenzen“, „bis auf ganz wenige Ausnahmen“, „in der
Mehrzahl angemessen gestaltet“, „in mehr als drei Viertel der Einsichtnahmen“,
„in ca. 40% der gesehenen Unterrichtssequenzen“, ,„ in weniger als der Hälfte
der Beobachtungen“.
D d
Konsequenz:
Eine stichhaltige Begründung für die Gesamtbewertung
„3 (eher stark als schwach)“
fehlt.
MEINE GESAMTBEWERTUNG der Berichte
von den Unterrichtsbeobachtungen an der BBS II, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg:
1 (schwach)
Hans-Dietrich Zeuschner
Ritterstr. 19
21335
Lüneburg
11.01.07
Kultusminister des Landes Niedersachsen
Schulabteilung
Schiffgraben 12
30159
Hannover
Unterrichtsbeobachtungen
Guten
Tag, anbei
sende ich Ihnen meine Stellungnahme zum Bericht der Schulinspektion 2006:
BBS II, Georg-Sonnin-Schule in Lüneburg
– 5 Bewertung –
Lehrerhandeln im Unterricht
vom 26.-30.Juni 2006 und bitte um Ihre Stellungnahme. Auf Grund meiner Erfahrungen halte ich es für unmöglich,
Mit freundlichem Gruß
Zr.
|
NACHTRAG am 02.03.2007
Mit
Schreiben vom 01.02.2007 hat mir Herr Dr.Reissmann, Nds MK, u.a.
mitgeteilt: „Ihr
Schreiben habe ich zuständigkeitshalber an die Niedersächsische
Schulinspektion, Schloss, 49186 Bad Iburg, weitergeleitet. Sie werden von
dort weitere Nachricht erhalten. Die Niedersächsische Schulinspektion
erhält eine Kopie dieses Schreibens.“ Bis
heute, am 02.03.2007, steht die avisierte Antwort aus. Hans-Dietrich Zeuschner
|
Lesen Sie übrigens hierzu auch die dazugehörigen Beiträge: Schulinspektion und Unterrichtsbeobachtung
Dieser Beitrag wurde weder gekürzt noch inhaltlich verändert.
redaktionell bearbeitet 11.03.07
Wiesinger