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von kfztech.de Im produzierenden Gewerbe wurde in früheren Zeiten zunächst geplant, dann wurden die Rohstoffe bestellt und die Produktion nahm Fahrt auf. Die fertigen Produkte wurden zunächst gelagert, bis sie dann an verschiedene Händler geliefert werden konnten. Dort warteten die Produkte dann darauf, von Kunden gekauft zu werden. In der heutigen Zeit ist es völlig anders. Es gibt mittlerweile das Supply Chain Management. Was das genau ist und wie die Autoindustrie schon seit mehreren Jahren davon profitiert, wird nachfolgend näher beschrieben. So funktioniert das Supply Chain ManagementEs bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass alle beteiligten Unternehmen enger zusammenarbeiten. Dazu ist natürlich eine sehr umfangreiche und detaillierte Kommunikation erforderlich. Die einzelnen Betriebe müssen sich eng vernetzen, damit es bei der Fertigstellung der Waren keine Engpässe gibt. In der Automobilindustrie hat sich dieses System schon seit mehreren Jahren etabliert und es wird immer noch verfeinert. Durch das Supply Chain Management wird nicht nur die Produktivität, sondern auch die Effektivität deutlich gesteigert.
Eine Vormontagehalle beim Zulieferer am Standort ist ein großer Vorteil beim Supply Chain Management - Bild: Audi
Das Besondere am Supply Chain Management ist, dass es nicht nur innerbetrieblich zu einer Steigerung der Produktion mit gleichzeitig einhergehender Kostensenkung bietet. Die Vernetzung betrifft folgende Gewerbe:
Das bedeutet, bei einem Bestelleingang werden sofort alle Mitwirkenden in Kenntnis gesetzt. Lange Kommunikationswege entfallen. Vorteile bei der AutoproduktionBei der Fahrzeugherstellung wirkt sich das Supply Chain Management insofern vorteilhaft aus, weil die aufwendige Lagerhaltung entfällt. Es gibt zwar nach wie vor große und auch voll automatisierte Lagerhallen, aber diese sind nur mit solchen Artikeln bestückt, die auch zeitnah verarbeitet werden. Das Lager dient daher im Grunde genommen nur noch als Puffer. In der Montagehalle kommt es ja letztendlich immer darauf an, dass bei jedem Monteur stets ausreichend viele Teile vorrätig sind. Würden nur an einer einzigen Stelle kurzfristig keine Teile vorhanden sein, käme die gesamte Produktion zum Erliegen. Mittlerweile findet die Zuteilung der Komponenten auch schon automatisiert mit einem modernen Behältermanagement statt. Die Behälter, in denen sich die Teile befinden, sind mit Transpondern versehen. Diese funktionieren mit der RFID Technologie. Dabei handelt es sich um die Radio Frequenz Identifikation. Das heißt, der Inhalt jedes Behälters kann von überall aus erfasst werden. Bei der Zuteilung erfolgt die Auslesung automatisiert mittels diverser Scanner im Lager sowie in der Montagehalle.
Wer profitiert vom Supply Chain Management?Es profitiert nicht nur der eigentliche Hersteller. Auch für sämtliche Zulieferer bietet das Supply Chain Management große Vorteile. Sie arbeiten eng mit großen Produktionsbetrieben zusammen und bekommen daher auch immer lukrative Aufträge. Damit kann sich auch ein kleineres Unternehmen eine gute geschäftliche Grundlage schaffen. Aber auch Betriebe im Logistikbereich haben Vorteile. Sie sorgen dafür, dass die Rohstoffe zu den verarbeitenden Betrieben kommen. Am Ende der Produktionskette führen die Logistikunternehmen auch die Verteilung und in vielen Fällen auch die Auslieferung der Produkte durch. Nicht vergessen werden sollte, dass das Supply Chain Management auch viele Vorteile für die Kunden bringt. Insbesondere im Bereich der Fahrzeugproduktion ist es so, dass sich der Kunde sein Fahrzeug nach Wunsch zusammenstellen kann. Unmittelbar nachdem der Auftrag eingegangen ist, setzt sich die gesamte Produktionskette in Gang. Bei einigen Fahrzeugherstellern findet auch eine hervorragende Kommunikation mit den Kunden statt. So kann der Kunde beispielsweise in Echtzeit mitverfolgen, was während der Produktion seines neuen Fahrzeugs gerade passiert. Supply Chain Management und NachhaltigkeitDurch die Vernetzung beim SCM kann auch nachhaltig etwas für die Umwelt bewirkt werden. So konnte beispielweiseise bei Audi sehr viel CO2 eingespart werden: "Die konsequente Elektrifizierung der Fahrzeugflotte führt dazu, dass ein großer Teil der CO2-Emissionen nicht mehr am Auspuff entsteht, sondern in der Lieferkette und in vorgelagerten Produktionsprozessen", wie Audi kürzlich in der Presse meldete. Audi entwickelt deshalb gemeinsam mit den Zulieferern seiner Supply Chain Maßnahmen zur CO2-Einsparung, die bereits während dieser Entstehungsphase greifen sollen. Im Fokus des 2018 gestarteten „CO2-Programms“ stehen bei Audi und seinen Zulieferern die besonders in der Herstellung energieintensiven Werkstoffe Aluminium und Stahl sowie Bestandteile von Batterien.
Die "Aluminium Closed Loop" bei Audi führt zu weniger CO2 - Bild: Audi FazitDas Supply Chain Management wurde bereits bei einigen Autoherstellern eingeführt und führt zu deutlichen Verbesserungen in den einzelnen Prozessen. Produktionszeiten werden verkürzt, Ressourcen geschont und Geld eingespart. Daher eignet sich ein solches System auch für viele andere Produktionsbereiche. Für jedes Unternehmen im produzierenden Gewerbe lohnt es sich, nähere Gedanken über das Sparpotential zu machen.
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